12. Februar 2024. Selbstständige arbeiten häufiger sehr lange und regelmäßig auch am Wochenende. Sie haben mehr zeitliche Handlungsspielräume, werden aber auch häufiger im Privatleben kontaktiert oder arbeiten auf Abruf. So lauten die zentralen Ergebnisse der Arbeitszeitbefragung 2021 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Lange Arbeitszeiten von über 48 Stunden sind häufig die Realität bei Selbstständigen. Vor allem Selbstständige mit Mitarbeitenden arbeiten durchschnittlich rund 48 Stunden pro Woche und damit deutlich mehr als abhängig Beschäftigte (etwa 38 Stunden). Bei Solo-Selbstständigen sind es rund 37 Stunden pro Woche. Auch bei der Arbeit am Wochenende gibt fast die Hälfte aller Selbstständigen an, regelmäßig samstags und an Sonn- und Feiertagen zu arbeiten (Solo-Selbstständige 46 Prozent; Selbstständige mit Mitarbeitenden 45 Prozent).
Selbstständige verfügen über erhebliche zeitliche Handlungsspielräume. So können sie ihre Arbeitszeiten selbst festlegen, sowohl hinsichtlich des Arbeitsbeginns und -endes als auch bei der Entscheidung, wann sie Arbeitsstunden leisten, Urlaub oder freie Tage nehmen. Allerdings sind sie im Vergleich zu abhängig Beschäftigten auch deutlich häufiger von Flexibilitätsanforderungen betroffen. Arbeit auf Abruf, die Erwartung ständiger Erreichbarkeit oder verkürzte Ruhezeiten sowie Pausenausfälle sind bei ihnen nicht ungewöhnlich.
Das Faktenblatt zur BAuA-Arbeitszeitbefragung 2021 kann kostenlos heruntergeladen werden.