Studie: Realitäts-Check hybrider Arbeit in Deutschland

23. Novem­ber 2023. Der Inno­va­ti­ons­ver­bund „Con­nec­ted Work Inno­va­ti­on Hub“ des Fraun­ho­fer IAO hat die Ergeb­nis­se einer Online-Befra­gung aus dem Früh­jahr 2023 ver­öf­fent­licht. Die Stu­die gibt Ein­bli­cke in den Sta­tus quo hybri­der Arbeitsmodelle.

Um die „ech­ten“ Effek­te und ihren Zusam­men­hang mit hybri­der Arbeit beur­tei­len zu kön­nen, bedarf es gut durch­dach­ter Mes­sun­gen. Vor die­sem Hin­ter­grund hat das Fraun­ho­fer IAO im Rah­men des Inno­va­ti­ons­ver­bunds „Con­nec­ted Work Inno­va­ti­on Hub“ ein Instru­ment ent­wi­ckelt, das die direk­ten und mit­tel­ba­ren Effek­te hybri­der Arbeit auf die Per­for­mance der Mit­ar­bei­ten­den mess­bar macht. Auf Basis die­ses Mess­in­stru­ments wur­de im Früh­jahr 2023 eine Umfra­ge mit 3.000 Teil­neh­men­den durch­ge­führt. Das Team rund um Dr. Ste­fan Rief und Dr. Jose­phi­ne Hof­mann bewer­tet die Ergeb­nis­se der Stu­die mit Blick auf hybri­de Arbeits­mo­del­le über­wie­gend posi­tiv. „Pro­duk­ti­vi­tät, Füh­rungs­leis­tung, die Qua­li­tät der Zusam­men­ar­beit sowie der Kun­den­kon­takt haben gute bis sehr gute Wer­te erhal­ten“, resü­miert Jose­phi­ne Hofmann.

Weniger Präsenz führt zu Effekten sozialer Erosion

Nach­denk­lich stim­men die For­schen­den die Ergeb­nis­se, die sich unter dem Stich­wort „sozia­le Ero­si­on“ zusam­men­fas­sen las­sen. Dabei geht es um The­men wie Team­i­den­ti­tät, Bin­dung und auch um inno­va­ti­ons­kri­ti­sche Aspek­te des Tei­lens und Wei­ter­ent­wi­ckelns von gemein­sa­mem Wis­sen. Ein gutes Netz­werk von Kol­le­gen sowie trag­fä­hi­ge sozia­le Bezie­hun­gen hel­fen oft gera­de dann, wenn es arbeits­sei­tig stres­si­ger wird. Wer­te von 30 bis teil­wei­se über 40 Pro­zent deu­ten unter ande­rem auf eine man­geln­de Trans­pa­renz in Bezug auf Über­las­tungs­si­tua­tio­nen von Kol­le­gen, feh­len­de Feed­back­schlei­fen oder zu wenig Gesprächs­mög­lich­kei­ten hin. Es erscheint durch­aus plau­si­bel, dass Über­las­tungs­si­tua­tio­nen nicht mehr wahr­ge­nom­men wer­den oder das Ein­ler­nen neu­er Mit­ar­bei­ten­der sich schwie­rig gestal­tet – wie soll das auch gelin­gen, wenn das im Büro nicht mehr oder kaum noch mit­ein­an­der geteilt wird?

Im nächs­ten Schritt möch­te das For­schungs­team in der drit­ten For­schungs­pha­se her­aus­ar­bei­ten, was sich durch die Hybri­di­tät der Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on ver­än­dert, ver­bes­sert oder ver­schlech­tert und damit auch die Gesamt­per­for­mance beein­flus­sen kann.

Die Publi­ka­ti­on „Per­for­mance hybri­der Arbeit“ kann kos­ten­los her­un­ter­ge­la­den werden.