23. Juni 2023. Unter der Leitung von Prof. Andreas Pfnür, Technische Universität Darmstadt, wurde die 2021 erschienene Studie „Homeoffice im Interessenkonflikt“ aktualisiert. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) e. V. unterstützte das Projekt mit Zahlen zur Homeoffice-Nutzung nach der Pandemie.
Ein zentrales Ergebnis der überarbeiteten Studie: Die Wahl des Arbeitsortes der Beschäftigten ist ein Schlüsselkriterium, wenn es um die Bewertung der Zufriedenheit im Job geht. Diese wird entscheidend von den sozialen Verhältnissen beeinflusst – dazu zählen Teamzusammensetzung, die Beziehung zu Vorgesetzten, Meetings, kurze Gespräche, Teamarbeit oder informeller Austausch. Mehr als die Hälfte der Befragten würde wegen der Möglichkeiten zum Austausch am liebsten ins Büro gehen. Für die Bewertung des Homeoffice wiederum sind räumliche Verhältnisse wie Arbeitsplatzgröße und -qualität sowie Möglichkeiten zur Einzelarbeit ausschlaggebend.
Kleinere Büroformen und Homeoffice erhöhen Zufriedenheit
Bei genauerer Betrachtung der Büroformen zeigt sich, dass Beschäftigte in Zwei- bis Drei-Mitarbeiter-Büros (67 Prozent) am zufriedensten sind, deutlich vor Großraumbüros und Multispace-Konzepten (jeweils 53 Prozent). Zwischen Bürobeschäftigten mit fest zugeordnetem Arbeitsplatz (61 Prozent) und Desksharing (59 Prozent) gibt es keine nennenswerten Unterschiede. Grundsätzlich wird die Zufriedenheit der Beschäftigten im Homeoffice höher eingeschätzt als im Büro, erklären die Studienmacher. Auffällig: Das Wohlgefühl im Homeoffice nimmt mit zunehmender Stadtnähe ab. Und: Fast jeder Vierte (23 Prozent) fühlt sich im Homeoffice isoliert. Dies gilt vor allem für jüngere Befragte der Generation Z und Y.
Özkan: Büros an hybride Arbeitswelt anpassen
„Die aktualisierte Studie zeigt, dass vieles, was in Pandemiezeiten zunächst eine Notlösung war, sich zu längerfristigen Trends verstetigt hat“, erklärt Aygül Özkan, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des ZIA. „Doch da ist noch einiges im Fluss.“ Özkan weiter: „Die neuen Ergebnisse der Studie signalisieren uns als Immobilienwirtschaft auch: Wir müssen die Büros schneller zu attraktiven Orten machen, zu denen Beschäftigte immer wieder gerne kommen.“ Der ZIA dringt darauf, dass der rechtliche Rahmen modernisiert wird, insbesondere die Arbeitsstättenverordnung und die Technischen Regeln (ASR), um Büros an die hybride Arbeitswelt anpassen zu können.
Der ZIA wird dieses Thema am Tag der Büroimmobilie am 19. September auf dem EUREF-Campus in Berlin weiterführen.