4. Dezember 2020. Ab November füllen sich die To-do-Listen im Job, und auch privat reiht sich ein Termin an den nächsten. Franziska Stiegler, Leiterin des INQA-Projektes „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ (psyGA), gibt praktische Tipps, wie Sie stressfrei durch die Weihnachtszeit kommen.
Statt Ruhe und Besinnlichkeit bahnen sich in der Vorweihnachtszeit oft Empfindungen von Stress und Überforderung an. In diesem Jahr werden solche Gefühle angesichts der Pandemie für viele Menschen noch von besonderen Sorgen und dem Gedanken begleitet, wie sie Weihnachten in diesem Jahr feiern werden. Wenn folgende Punkte beachtet werden, lässt sich beruflicher und privater Stress in der Vorweihnachtszeit souverän abfedern.
- Der Ausnahmezustand durch die Corona-Pandemie hat unsere psychischen Abwehrkräfte ganz schön herausgefordert. Für die innere Balance ist es hilfreich, sich klarzumachen, dass 2020 ein Ausnahmejahr ist. Dann fällt es leichter, die eigenen Erwartungen an die Krisensituation anzupassen. Auch in puncto Weihnachtstrubel. Wenn Sie bewusst beschließen, dass das Fest dieses Mal ausnahmsweise anders als sonst wird, entlastet das enorm – wahrscheinlich nicht nur Sie selbst.
- Ab Mitte November reihte sich – vor der Corona-Pandemie – normalerweise Termin an Termin. Die Weihnachtsfeier im Betrieb oder im Sportverein, der Einkaufsbummel durch die vorweihnachtliche Stadt oder das Nikolausfest in der Kita. Gerade zu Weihnachten pflegen viele von uns diese Rituale gern. Aber mal ehrlich: Nehmen wir manche Aktivitäten nur wahr, weil wir denken, dass sie erwartet werden? Bevor Sie in diesem Jahr also alle Verabredungen virtuell organisieren, nehmen Sie sich Zeit zu prüfen: Wer und was ist mir in diesem Jahr wichtig? Notieren Sie sich für Weihnachten 2021 anschließend, was sie vermisst haben, um im kommenden Jahr dafür genug Zeit einzuplanen.
- An den Jahreszielen und -fristen ändert selbst Corona nichts. Auch wenn wir virtuell vieles scheinbar gleichzeitig bewältigen, arbeitet unsere Psyche weiterhin am besten analog und hintereinander. Blicken Sie auf die letzten Wochen im Überblick und setzen Sie Prioritäten. Unterscheiden Sie dabei: Was muss, was kann und was sollte jetzt fertig werden? Und markieren Sie die Projekte ggf. farbig im Kalender. Dabei auch die „Slots“ für das ungestörte Abarbeiten nicht vergessen: Diese sollten eine „Muss-Priorität“ haben, um vor Weihnachten nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen.
Weitere Tipps finden sich im Magazin der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Zusätzlich bieten die Offensive Psychische Gesundheit und ihre Partner im Dezember 24 Tipps & Angebote für die psychische Gesundheit.