16. März 2020. Für die Studie „Zukunft Gesundheit 2019“ wurden Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zu ihrem momentanen Gesundheitszustand befragt. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass sich 65 Prozent der jungen Frauen nicht rundum gesund fühlen.
Der wenig zufriedenstellende Zustand ist von der Mehrzahl der Befragten vor allem mit einem stark gestiegenen Stresslevel begründet worden. Das ist das wichtigste Ergebnis der Studie „Zukunft Gesundheit 2019 – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“ der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren wurden dafür befragt.
Der Druck steigt von Jahr zu Jahr
„Der Stresslevel steigt gerade bei Frauen kontinuierlich an“, hat Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der Schwenninger Krankenkasse, erkannt. „2014 gaben nur 65 Prozent der befragten Frauen an, sich oft gestresst zu fühlen. Bis 2016 stieg der Anteil auf 74 Prozent und hat jetzt sogar die 80-Prozent-Marke überschritten. Das ist ein bedenklicher Aufwärtstrend.“ Bei den Männern liegen die Zahlen kontinuierlich deutlich darunter. Die meisten Frauen wüssten um die Brisanz ihrer Situation, fänden aber nicht den Freiraum, um sich zu entspannen. 81 Prozent haben angegeben, sie würden gerne mehr für ihre Gesundheit tun, im Alltag bliebe dafür aber meist keine Zeit. „Der internationale Frauentag entstand im Kampf um die Gleichberechtigung“, so Hantke. „Und obwohl schon einiges erreicht wurde, bleibt noch viel zu tun: Besonders berufstätige Mütter stehen sehr oft unter enormen Druck und müssen mehrere Rollen gleichzeitig ausfüllen. Diese Doppelbelastung wirkt sich negativ auf ihr gesundheitliches Wohlbefinden aus.“
Kopfschmerzen und Verspannungen sind die Folge
Der Dauerstress beeinträchtige die jungen Frauen deutlich. 64 Prozent der Befragten haben als Auswirkung muskuläre Verspannungen genannt, 53 Prozent leiden häufig unter Kopfschmerzen. „Hier zeigt sich, dass sich der alltägliche Stress bei Frauen auch körperlich stärker auswirkt als bei Männern, von denen etwas weniger als die Hälfte über muskuläre Verspannungen klagt und nur knapp jeder Dritte über Kopfschmerzen“, so die Ärztin.