Hannover, 29.04.2014. Rund 50 Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft informierten sich in den Räumlichkeiten der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und mittelständischen Unternehmen. Im Anschluss an die Veranstaltung fand die Gründungsveranstaltung der neuen Fachgruppe „Hochschule und Mittelstand“ der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“ statt.
Zu Beginn der Veranstaltung brachte Prof. Dr. Patrick Lentz, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands, in Erinnerung, dass der Mittelstand 95% aller wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland repräsentiert. Er ist Job- und Exportturbo zugleich. Es sei deshalb zu begrüßen, so Lentz, „dass die Besonderheiten zumeist familiengeführter Betriebe zum Forschungsgegenstand an Hochschulen geworden sind“. Joachim Braun, Mittelstandsbeauftragter der Niedersächsischen Staatskanzlei, wies auf die Chancen für den Mittelstand hin, durch frühzeitige Kontakte zu Hochschulen dem drohenden Fach- und Führungskräftemangel entgegenzuwirken. Hochschulen und mittelständische Unternehmen können voneinander profitieren, davon ist auch Ulrich Herfurth, Landesvorsitzender „Die Familienunternehmer – ASU“ Niedersachen, fest überzeugt. „Hierfür müssen sie allerdings zunächst einmal zusammenkommen und miteinander reden, was bisher leider viel zu selten passiert“, so Herfurth. Dass die Zusammenarbeit in der Offensive Mittelstand sehr fruchtbar sein kann, beweist der INQA-Unternehmenscheck „Guter Mittelstand“. In enger Kooperation mit mittelständischen Unternehmen wurde dieses frei verfügbare betriebswirtschaftliche Instrument erarbeitet. Es ermöglicht Unternehmern/innen mit geringem Zeitaufwand eine komplette Potentialanalyse ihres Unternehmens vorzunehmen.
Helmut Ehnes, Initiator und Vorsitzender der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“, stellte in seinem Vortrag die Offensive Mittelstand vor. Die Offensive Mittelstand ist ein unabhängiges und nationales Netzwerk innerhalb der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Erfolgsaussichten des Mittelstands zu verbessern. Ehnes betonte, dass sich aktuell über 240 Partner dem Netzwerk angeschlossen haben und in diesem aktiv wirken. Die Offensive stellt damit ein wichtiges Forum dar, in dem, neben vielen weiteren Akteuren, Wissenschaft und Praxis zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen zueinanderfinden.
Achim Sieker, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, ging in seinem Vortrag auf die Bedeutung der Fachgruppe „Hochschule und Mittelstand“ für die Dachinitiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) ein. „Die neue Fachgruppe wird hochwillkommene wissenschaftliche Unterstützung bei der Initiierung und Begleitung von Forschungsprojekten leisten und die Neu- und Weiterentwicklung von Instrumenten für den Mittelstand vorantreiben“ erklärte Sieker.