1. Dezember 2022. Rund ein Drittel der Deutschen bewegt sich zu wenig im Alltag. Die Coronapandemie hat die Lage noch weiter verschlechtert. So lauten zwei zentrale Aussagen der Studie „Beweg dich, Deutschland!“, die von der Techniker Krankenkasse (TK) in Auftrag gegeben wurde.
Laut der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa für die TK durchgeführten sind 30 Prozent der Befragten weniger als eine halbe Stunde am Tag aktiv auf den Beinen. „Wir sehen in unserer Studie deutliche Effekte durch Corona“, so Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „26 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich durch Corona weniger bewegen als vor der Pandemie.“ Seit Corona gehört für viele Beschäftigte das Homeoffice zu ihrem Arbeitsalltag. 46 Prozent der Befragten sagten, dass sie in den letzten zwei Jahren zumindest zeitweise von zu Hause gearbeitet haben. Mehr als die Hälfte davon bewegt sich im Homeoffice jedoch weniger als am normalen Arbeitsplatz (56 Prozent).
Sport in den Alltag integrieren
Dr. Oliver Quittmann von der Deutschen Sporthochschule Köln: „Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen, ist eine sehr gute Möglichkeit für mehr Bewegung im Alltag, die ohne zeitlichen Mehraufwand zu nachweislich positiven Effekten für die Gesundheit beiträgt. Ein zweiter Tipp ist gemeinsames Sporttreiben. Wenn man sich verabredet, fällt es viel schwerer, eine Einheit abzusagen. Wichtig ist, individuelle Vorlieben zu berücksichtigen: Manche wollen sich klare sportliche Ziele setzen, andere bewegen sich vielleicht am liebsten in der Natur und wieder andere sind einfach gern unter Menschen.“
Rund die Hälfte der Deutschen macht zu wenig Sport
45 Prozent der Befragten machen selten oder gar keinen Sport. Im Vergleich zur Vorgängerstudie gaben deutlich mehr Befragte an, dass sie nicht zum Sport kämen, weil sie familiär zu eingespannt sind (35 Prozent). 2016 waren es nur 25 Prozent. „Wir sehen hier einen Corona-Effekt, zum Beispiel durch die geschlossenen Kitas und Schulen während der Lockdowns“, so Baas. 52 Prozent schafften es trotz der widrigen Pandemieumstände, regelmäßig Sport zu treiben. Als während der Lockdowns Fitnessstudios geschlossen waren und das Training in Vereinen nicht stattfinden durfte, wich ein Fünftel (21 Prozent) auf digitale Sportangebote aus.
Die Sportlichen fühlen sich gesünder
Sport zahlt sich aus. Sportler fühlen sich deutlich besser als Sportmuffel. Von denen, die wöchentlich mehr als drei Stunden Sport treiben, geben 70 Prozent an, dass ihr Gesundheitszustand gut oder sehr gut ist. Nur elf Prozent stufen ihre Gesundheit als weniger gut oder schlecht ein. Bei den Nichtsportlern ist es fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent). Dr. Jens Baas: „Man muss nicht gleich für einen Marathon trainieren. Sport und Bewegung sollten vielmehr Spaß bringen, damit man langfristig am Ball bleibt und etwas für seine Gesundheit tut. Jeder Schritt zählt.“