10. Februar 2021. Homeoffice ist seit Beginn der Corona-Pandemie Alltag für viele Arbeitnehmer. Eine aktuelle Fellowes-Studie hat gezeigt, dass über 90 Prozent auch langfristig von zu Hause arbeiten möchten, selbst wenn die psychische und physische Belastung für viele höher ist als im Büro.
Der Anbieter von Lösungen für ergonomische Arbeitsplätze Fellowes hat die Studie „New Ways of Working“ zu den Auswirkungen des Homeoffices durchgeführt. Untersucht wurden die körperliche und die geistige Belastung von Büroangestellten, die seit Beginn der Corona-Pandemie zu Hause arbeiten. Dazu wurden 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland befragt, die seit mindestens vier Monaten im Homeoffice arbeiten.
Gesundheitliche Auswirkungen im Homeoffice
Mehr als 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmer fühlen sich im Homeoffice müde und antriebslos, ein Drittel (34 Prozent) ist einsam und isoliert und ein Viertel (25 Prozent) gestresst oder ängstlich. Unzureichende Heimarbeitsplätze gefährden zudem die körperliche Gesundheit der Arbeitnehmer, da weniger als die Hälfte (41 Prozent) über eine ordnungsgemäße Arbeitseinrichtung verfügen. Dabei ist es eine gesetzliche Vorschrift für Arbeitgeber, diese sicherzustellen. 13 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie am Küchen- oder Esstisch arbeiten, acht Prozent sogar vom Sofa aus. Es ist daher keine Überraschung, dass fast die Hälfte (48 Prozent) bei der Arbeit von zu Hause eine höhere körperliche Belastung erfährt, wobei angestrengte Augen (27 Prozent), ein steifer Nacken (31 Prozent), Kopfschmerzen (34 Prozent) sowie ein wunder oder schmerzender Rücken (38 Prozent) die häufigsten Leiden waren.
Anforderungen an die Ausstattung im Homeoffice
Zu den wichtigsten Anforderungen an die Ausstattung gehören ein neuer Stuhl (34 Prozent) oder die Möglichkeit, zwischen Sitzen und Stehen während der Tätigkeit am Schreibtisch wechseln zu können (31 Prozent). Die Mitarbeiter geben ihr eigenes Geld für die Ausstattung ihres Heimarbeitsplatzes aus (66 Prozent) und investieren im Durchschnitt 1.060 Euro – was laut den Initiatoren der Studie darauf hindeutet, dass die Arbeitgeber keine angemessene Unterstützung bieten.
Fürsorgepflicht der Arbeitgeber
59 Prozent der Befragten wurden von ihrem Arbeitgeber für das Homeoffice mit Hardware-Geräten ausgestattet. 15 Prozent forderten von ihrem Arbeitgeber Geräte an, erhielten aber nie eine Antwort. Bei acht Prozent ist die Anfrage abgelehnt worden. Dennoch haben zwei Drittel der Befragten das Gefühl, dass sich ihr Arbeitgeber um ihre körperliche (66 Prozent) und geistige (68 Prozent) Gesundheit sowie ihr Wohlbefinden kümmert. Auch wenn zugleich die Meinung vorherrscht, dass das Wohlergehen der Mitarbeiter im Vergleich zu Produktivität, Ergebnissen, Geldverdienen und guter Zusammenarbeit im Team am wenigsten wichtig ist.
Homeoffice als neue Arbeitsrealität
Trotz der weit verbreiteten Ansicht, dass Heimarbeit eine bessere Work-Life-Balance bedeutet, haben 46 Prozent der Befragten länger zu Hause gearbeitet als im Büro, wobei mehr als jeder Vierte (23 Prozent) nicht in der Lage ist, sein Privatleben von der Arbeit zu trennen. Jeder Fünfte fühlt sich schuldig, wenn er eine Pause einlegt. Obwohl die Arbeit von zu Hause eine physische Belastung für die Arbeitnehmer darstellt und sich negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirkt, möchte ein Großteil (90 Prozent) auch in Zukunft zu Hause arbeiten. 70 Prozent der Studienteilnehmer würden sich jedoch motivierter und produktiver fühlen, wenn sie eine bessere Arbeitsumgebung zu Hause hätten.