Gesundheit, Kreativität und Innovation im Büro gehören zusammen

Mit hoch­ka­rä­ti­gen Refe­ren­ten und gut 50 Teil­neh­mern fand am am 26.10.2010, dem ers­ten Mes­se­tag der Orga­tec 2010, die Fach­ta­gung „Erfolg ist kein Zufall – Prä­ven­ti­ons­kul­tur und Gesund­heits­kom­pe­tenz im Büro“ statt.


Köln, 02.11.2010 – Mit hoch­ka­rä­ti­gen Refe­ren­ten und gut 50 Teil­neh­mer fand am am 26.10.2010, dem ers­ten Mes­se­tag der Orga­tec 2010 die Fach­ta­gung „Erfolg ist kein Zufall – Prä­ven­ti­ons­kul­tur und Gesund­heits­kom­pe­tenz im Büro“ statt. Im Mit­tel­punkt stan­den Kon­zep­te, Pra­xis­dar­stel­lun­gen und Erfolg­fak­to­ren für gesun­de und erfolg­rei­che Arbeit im Büro.

Prä­ven­ti­on und Gesund­heit sind heu­te mehr denn je Vor­aus­set­zun­gen für gute und erfolg­rei­che Arbeit im Büro, stell­te Bru­no Zwing­mann (Vor­sit­zen­der des DNB und Geschäfts­füh­rer der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft für Sicher­heit und Gesund­heit bei der Arbeit, Basi) ein­gangs fest. Die Bedin­gun­gen der Wis­sens­öko­no­mie wie auch der demo­gra­phi­sche Wan­del för­dern die Wert­schät­zung der ver­füg­ba­ren Mit­ar­bei­ter, ihre geis­ti­ge und kör­per­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit gewinnt noch mehr Bedeu­tung für den Arbeit­ge­ber. Beschäf­ti­gungs­fä­hig­keit wird zu einem Schlüsselkonzept.

Füh­rungs­kul­tur und Mit­ar­bei­ter­ori­en­tie­rung am Flug­ha­fen Frank­furt waren das The­ma von Her­bert Mai, Per­so­nal­vor­stand der Fra­port AG für 18.000 Mit­ar­bei­ter, dar­un­ter 6.000 in Büros. Über den Flug­ha­fen hin­aus sieht er sich dabei in einer Mit­ver­ant­wor­tung für die vie­len vom Flug­ha­fen abhän­gi­gen Unter­neh­men, bei denen wei­te­re 50.000 Men­schen vom Erfolg des Stand­orts abhän­gig sind. Mit­ar­bei­ter­zu­frie­den­heit ist das gro­ße Ziel aller Bemü­hun­gen, denn nur auf die­ser Grund­la­ge kann vol­le Leis­tungs­be­reit­schaft ent­ste­hen. Bil­dung in allen Aspek­ten und fle­xi­ble Gestal­tung der indi­vi­du­el­len Work-Life-Balan­ce gehö­ren mit zu den wesent­li­chen Ein­fluss­fak­to­ren, für die Fra­port mehr­fach aus­ge­zeich­net wurde.

Die Gemein­sa­me Deut­sche Arbeits­schutz­stra­te­gie (GDA) von Bund, Län­dern und gesetz­li­cher Unfall­ver­si­che­rung wird in den nächs­ten Mona­ten im Rah­men ihres Büro­pro­jekts 18.000 Büro­be­trie­be auf­su­chen. Leit­be­grif­fe sind die Eta­blie­rung einer „Prä­ven­ti­ons­kul­tur“ und die För­de­rung von „Gesund­heits­kom­pe­tenz“ der Beschäf­tig­ten, so Minis­te­ri­al­rat Micha­el Koll, Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les (BMAS) zur Ziel­rich­tung der Kam­pa­gne. Schon jetzt ist abseh­bar, dass dabei auch wei­ter­ge­hen­der Bera­tungs­be­darf ent­steht. Dafür wird vor allem auch die Koope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Netz­werk Büro gesucht.

„Fit für Inno­va­ti­on – Pro­duk­ti­vi­täts­re­ser­ve Prä­ven­ti­on“ war der Titel des Bei­trags von Dr. Dr. Wil­helm Bau­er, Fraun­ho­fer Insti­tut für Arbeits­wirt­schaft und Orga­ni­sa­ti­on (IAO). In der heu­ti­gen Arbeits­welt kommt es vor allem dar­auf an, Inno­va­tio­nen zu beschleu­ni­gen, Kom­pe­tenz und Leis­tungs­fä­hig­keit ent­wi­ckeln und inno­va­ti­ve Arbeit in Netz­wer­ken bewusst gestal­ten. Inno­va­ti­ons­kul­tur und Inno­va­ti­ons­kom­pe­tenz hän­gen dabei ent­schei­dend von Prä­ven­ti­ons­kul­tur und Gesund­heits­kom­pe­tenz ab.

„Krea­ti­vi­tät und Gesund­heit“ brach­te Dr. Brit­ta Herbig, Uni­ver­si­tät Mün­chen in Ver­bin­dung. Die all­seits gefor­der­te Krea­ti­vi­tät Men­schen hat Vor­aus­set­zun­gen, so müs­sen u. A. die Umge­bungs­fak­to­ren stim­men. Krea­tiv­trai­nings sind gut, aber kei­ne Erfolgs­ga­ran­tie, wenn es kei­ne gesund­heits­för­der­li­che Arbeits­ge­stal­tung gibt, die die Anwen­dung die­ser Metho­den unter­stützt. Orga­ni­sa­ti­on, Grup­pen­aspek­te, die Tätig­keit selbst und auch indi­vi­du­el­le Fak­to­ren spie­len immer eine Rol­le in der Ent­fal­tung von Kreativität.

Heinz Kowal­ski, BGF-Insti­tut der AOK stell­te aus den lang­jäh­ri­gen Erfah­run­gen sei­nes Insti­tuts die wesent­li­chen Fak­to­ren zur För­de­rung der Gesund­heits­kom­pe­tenz der Büro­ar­bei­ter vor. Gesund­heit ist immer ein The­ma der Mög­lich­kei­ten im Betrieb und der per­sön­li­chen Ein­stel­lung. An bei­den Polen ist anzu­set­zen. Die vor­han­de­nen indi­vi­du­el­len Poten­zia­le sind dabei unter­schied­lich nach Lebens­al­ter und Ein­stel­lung zu erschlie­ßen und zu entwickeln.

Den gro­ßen Fun­dus der schon vor­han­de­nen Instru­men­te für die Büro­kam­pa­gne der GDA stell­te Hel­mer Nett­lau, Ver­wal­tungs-Berufs­ge­nos­sen­schaft (VBG) vor. Mit die­sem Werk­zeug­kof­fer kön­nen Chefs und Ange­stell­te den Stand der Prä­ven­ti­ons­kul­tur im Büro fest­stel­len. Oft­mals sind die Defi­zi­te gera­de bei der Büro­ar­beit nicht offen­sicht­lich und wer­den den Betrof­fe­nen erst durch geziel­te Ana­ly­se bewusst.

Prof. Dr. Die­ter Lorenz, FH Gie­ßen stell­te den neu­en Stu­di­en­gang Office Con­sul­ting vor. Ein betriebs­wirt­schaft­li­cher Bache­lor-Stu­di­en­gang mit einem Schwer­punkt in der Büro-Bera­tung. Die dua­le Aus­bil­dung Stu­di­umP­lus an der Fach­hoch­schu­le und im Betrieb sichert glei­cher­ma­ßen eine kun­den­ori­en­tier­te und wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Bera­tung. Die­se ist zugleich Vor­aus­set­zung, damit Bera­ter zur Prä­ven­ti­ons­kul­tur im Büro bei­tra­gen können.

Bernd Fels, Quick­bor­ner Team (QT) schloss den Tag mit einer Prä­sen­ta­ti­on des neu­en Haupt­sit­zes von Uni­le­ver Deutsch­land in Ham­burg. In dem mehr­fach prä­mier­ten Gebäu­de wur­den die aktu­el­len Anfor­de­run­gen der Büro­ge­stal­tung und der Betrof­fe­nen­be­tei­li­gung von Anfang berück­sich­tigt. Die Open Space Lösun­gen und Akti­vie­rung öffent­li­cher Flä­chen spie­len bewusst zusam­men und erge­ben damit eine neue Raum­nut­zungs­qua­li­tät. Nicht zuletzt ergibt sich dadurch auch eine Wei­ter­ent­wick­lung der Unter­neh­mens­kul­tur als Rah­men auch für die Prä­ven­ti­on. Gesund­heit wird in den Büros der Zukunft eine zuneh­mend wich­ti­ge­re Rol­le spie­len, so Bernd Fels.

Kurzprofil des DNB

Der Zweck des Deut­schen Netz­werk Büro (DNB) ist die För­de­rung der Qua­li­tät der Büro­ar­beit, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Gesund­heit der Beschäf­tig­ten im Büro. Dabei geht es auch um inno­va­ti­ve Gestal­tungs­lö­sun­gen für die Büroarbeit.

Der Ver­ein ist den Zie­len der natio­na­len Initia­ti­ve für eine neue Qua­li­tät der Arbeit (INQA) ver­pflich­tet. Eine neue Qua­li­tät der Arbeit ist ent­schei­den­de Bedin­gung für die Stär­kung von Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Inno­va­ti­ons­kraft. Zu die­sem Zweck strebt das DNB eine Ver­net­zung und Koope­ra­ti­on aller an der Gestal­tung der Büro­ar­beit Inter­es­sier­ten an.

Beson­de­re Anlie­gen des DNB sind dabei Zusam­men­ar­beit und Infor­ma­ti­ons­aus­tausch der Mit­glie­der, die öffent­li­che und poli­ti­sche Auf­merk­sam­keit für die Qua­li­tät der Büro­ar­beit, die prak­ti­sche Ver­bes­se­rung vor Ort und regio­na­le Akti­vi­tä­ten des Netzwerks.

 

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